Es`hail 2 Sat/QO-100
Geostationäre Satelliten sind Satelliten, die in Bezug auf einen Beobachter auf der Erde still stehen. Da die Erde innerhalb von 24 Stunden sich einmal um die eigene Achse dreht, muss ein geostationärer Satellit ebenfalls die Erde in 24 Stunden einmal umrunden, damit er für einen Erdbeobachter sich nicht bewegt – deshalb ‘geostationär’. Beide, die Erde als auch der geostationäre Satellit bewegen sich um den Erdmittelpunkt mit der Winkelgeschwindigkeit von 360°/24h, relativ zueinander stehen sie still.
Unter diesen Voraussetzungen braucht man für den Funkverkehr die Antenne nicht nachzuführen, sie kann fest montiert werden, so wie man das bei den bekannten TV-Satelliten Astra bzw. Eutelsat schon kennt.
Der deutsche Mathematiker, Astronom und Theologe Johanes Kepler fand im Jahre 1618 bei der Untersuchung der Umlaufzeiten der Planeten heraus, dass, grob betrachtet, die Abstände der Planeten zum Zentralkörper hoch drei (r³) im Verhältnis zum Quadrat ihrer jeweiligen Umlaufzeit (T²) konstant sind, d.h immer denselben Wert ergeben (3. Keplersches Gesetz). Für die Erde als Zentralkörper ist diese Konstante aus den Daten der Mondbewegung bekannt (Umlaufzeit ca. 27,3217 Tage, Abstand zur Erde 384.400km). Damit kann man für jeden anderen Planeten der Erde, auch für die künstlichen, den nötigen Abstand für eine bestimmte Umlaufzeit berechnen. Für eine Umlaufzeit von 24 Stunden beträgt dieser Abstand zum Erdmittelpunkt grob 41.000 km, d.h. es gibt genau eine – und nur eine – Bahn für einen geostationären Satelliten. In diesem Abstand befindet sich folglich auch, neben Astra, Eutelsat, etc., der Es‘hail 2 Satellit / Amsat P4-A / Qatar OSCAR-100 (das Kind hat gleich drei Namen), auf dem die beiden AMSAT-Transponder arbeiten – einer jeweils für Narrow Band und Wide Band. Den Funkverkehr über den NB-Transponder kann man via Internet beobachten.
Amateurfunk über einen geostationären Satelliten
Bericht aus der HNA (Schwälmer Ausgabe) vom 7. September, 2019 (mit freundlicher Genehmigung)